WACKEN 2016 – 27 Jahre W:O:A

Mittwoch / Donnerstag (04.08.2016)


Was wäre wohl Wacken ohne Regen und Schlamm? Da diese Frage wohl nie WOAmit Erfahrungswerten beantwortet werden kann, wäre es vielleicht an der Zeit für einenwissenschaftlichen Ansatz bei einem Fass Bier, alternativ gerne auch einen Kanister Wein. Und schon steht die Planung für den Donnerstag Abend. Wer spielte da noch mal... Maiden... egal ... Man muss eben Prioritäten setzen.

Leider ist das auch an diesem schönen, verregneten Mittwoch Abend auch wieder das Problem: Prioritäten. Warmer, trockener Pavillon, Essen und Wein vs. Regen und Eric Fish. Da ja man am Ende doch nie dazu lernt entscheiden wir uns für Eric und ziehen los.

Ein paar Meter weiter steht schon fest: besser als letztes Jahr, es geht auch ohne Gummistiefel. Mit jedem Metalhead, jedem Kubikmeter Schlamm und jedem Zelt mehr, lasse ich den Alltag weiter hinter mir. Es ist seltsam, aber diese Kombination gibt mir das Gefühl von Geborgenheit und Entspannung und ich weiß, dass sich sowohl der Weg nach Wacken als auch zu Eric jetzt schon gelohnt hat.

Dieser hat heute leider nicht seinen besten Tag erwischt, vielleicht ist es auch die Tatsache, dass er vom gelebten Minimalismus mit drei Gitarren und drei Stimmen auf der Bühne abgerückt ist. Mir ist das zu viel und wir werden an diesem Abend keine Freunde mehr

Saxon. Ich versuche die Gelegenheiten, die Briten zu sehen an meinen Händen abzuzählen und scheitere. Woran das liegt, vermag ich in diesem Moment nicht zu sagen. Heute ist es so weit die Briten, die fast schon genauso wie der Regen zu Wacken gehören, einmal erleben. Und Erleben trifft auch den Kern. WasWOA die Vorreiter der "New Wave of Britisch Heavy Metal" (NWoBHM) hier bieten ist großer Sport. Diese Kraft und Spielfreude war bei einer Altgedienten Band nicht zwingend zu erwarten. Ich lerne die großartigen „Crusader“, „Wheels & Steel und Princess of the Night“ kennen. Peter Byford treibt es mit dem altgedient noch ein wenig weiter und meint, es könne in Ihrem Alter das letzte Konzert sein. Das will ich bei so viel Energie auf der Bühne nicht glauben. Gerne wieder.

Weiter geht es zu Foreigner. Was soll ich sagen...nur Geil. Heute ist wohl DER Abend der alteingesessenen Profis. Von „Double Vision“, „Cold As Ice“,WOA über „Urgent“ bis hin zu „Juke Box Hero“ hauen die amerikanischen Briten einen Hit nach dem Anderen in einer Qualität raus, die Ihresgleichen sucht. Sagte ich Sie sind gut...Sie sind besser. Einen Arsch in der Hose haben Sie auch, auf dem weltweit größten Metalfestival, mit "I want to know what love is" das Highlight zu setzen. Die Textsicherheit der ungefähr 40000 Anwesenden spricht für eine gute Entscheidung. Ich verneige mich vor einer großen Band, die ja eigentlich als Cover Band laufen müsste, da von der Originalbesetzung nichts mehr übriggeblieben ist.

Kommen wir zu dem Festivalhighlight, den Urvätern der NWoBHM... Iron WOAMaiden. Mit großer Vorfreude gehe ich in diesem Konzert, um leider feststellen zu müssen, das Foreigner die Messlatte zu hochgelegt hat. Neuere Titel haben nicht die Kraft, bei den Alten fehlen ein paart Prozent, weil Bruce ich den höheren Tonlagen nicht mehr die nötige Kraft in der Stimme hat. Es ist immer noch Maiden... immer noch ein gutes Konzert. für mich an diesem Abend die große Enttäuschung. Das Zelt ruft.

Danke noch mal an Foreigner und Saxon, dass Sie aus dem normalen Festivaltag einen Großen gemacht.


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